24. Feb 2025
Auch in diesem Wahljahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 sowie der Jahrgangsstufen 1 und 2 die Möglichkeit, an der bundesweiten Juniorwahl zur Bundestagswahl 2025 teilzunehmen.
Träger dieses Projekts ist der gemeinnützige und überparteiliche Verein Kumulus e. V. aus Berlin. Die Diagramme stellen die Ergebnisse auf Schul- und Bundesebene dar; weitere Details gibt es unter www.juniorwahl.de/bundestagswahl.
Ziel dieses Projekts war die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wahlen und Demokratie. Dadurch sollen das politische Bewusstsein der Jugendlichen gefördert und die Abläufe einer Wahl nähergebracht werden. Die Schülerinnen und Schüler wurden auf vielfältige Weise auf die Juniorwahl vorbereitet. Ein zentrales Element war die Nutzung des Wahl-O-Mats der Bundeszentrale für politische Bildung, der es den Mädchen und Jungen ermöglichte, ihre politischen Einstellungen mit den Positionen der Parteien abzugleichen. Dies half ihnen, ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Wahlprogramme zu entwickeln und informierte Entscheidungen zu treffen.
Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler das Wahlsystem zum deutschen Bundestag kennengelernt, indem sie die Grundlagen der Bundestagswahl und die Funktionsweise unseres politischen Systems erlernten. Dabei ging es beispielsweise um die Fragen, warum unser Wahlsystem als „personalisierte Verhältniswahl“ bezeichnet wird, was der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme ist, wieso es die „5-%-Hürde“ gibt und welche Wahlgrundsätze in Deutschland gelten.
Zudem wurden verschiedene Wahlprogramme analysiert und miteinander verglichen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Parteien herauszuarbeiten. Hierbei konnten die Schülerinnen und Schüler auch echte Wahlkampfmaterialien wie Plakate und Flyer untersuchen, um die Wahlkampfstrategien der Parteien zu identifizieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Bewertung des Wahlkampfs in sozialen Medien. Die Schülerinnen und Schüler beobachteten die Online-Präsenz der Parteien und diskutierten die Wirkung von Social Media auf den Wahlkampf. Zudem besuchten sie Wahlkampfveranstaltungen und Bürgerdialoge verschiedener Parteien, um direkt mit Politikerinnen und Politikern in Kontakt zu treten und deren Positionen zu hinterfragen. Ein Highlight war der Besuch einer Landtagssitzung, bei dem die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftskunde-Leistungskurse der J1 und J2 hautnah erleben konnten, wie politische Entscheidungen getroffen werden.
Die Politik-AG spielte eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung der Juniorwahl: Auf dem Plan standen unter anderem die Terminierung der Wahlwoche, das Erstellen von Wählerverzeichnissen und Wahlbenachrichtigungen sowie die Ernennung eines Wahlvorstands. Zudem wurden Diskussionsrunden initiiert, in denen aktuelle politische Themen wie Umweltschutz, Migration und Wirtschaftswachstum behandelt wurden.Während der Wahl selbst übernahm die Politik-AG die Koordination der Stimmabgabe und stellte sicher, dass der Ablauf reibungslos verlief. Die AG-Mitglieder wurden in die Durchführung der Wahl eingebunden, indem sie als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer fungierten und somit praktische Erfahrungen im Umgang mit dem Wahlprozess sammelten.
Jetzt, wo die schulinternen, aber auch landes- und bundesweiten Ergebnisse der Juniorwahl sowie die Resultate der echten Bundestagswahl feststehen, können diese im Unterricht in vielerlei Hinsicht analysiert werden. Dadurch wird die Diskussion über die Bedeutung der Wahlbeteiligung und die politischen Präferenzen – vor allem der Jugendlichen – angeregt. Es werden Fragen aufgeworfen, wie: Welche Themen waren den Schülerinnen und Schülern besonders wichtig? Welche Parteien konnten die Jugendlichen überzeugen und warum? Wie soll und wird die Politik in den nächsten gestaltet werden?
Die Analyse der Ergebnisse bietet auch die Möglichkeit, aktuelle politische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu besprechen. Interessant wird zudem der Vergleich mit den Resultaten unseres letzten HG-Politbarometers, das im vergangenen Schuljahr in allen Klassen durchgeführt wurde. Die Schlussfolgerungen wird die Politik-AG in geeigneter Form zeitnah vorstellen. Anhand dessen werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, ihre eigenen Meinungen zu reflektieren und zu hinterfragen, was zu einer vertieften Auseinandersetzung mit politischen Themen führt.
Das Projekt Juniorwahl trägt maßgeblich zur Demokratiebildung bei, indem den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Wahlen und politischer Teilhabe nähergebracht wird. Durch die aktive Auseinandersetzung mit politischen Themen und die Teilnahme an einer simulierten Wahl erfahren die Jugendlichen, wie wichtig es ist, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Somit fördert die Juniorwahl das Verständnis für demokratische Prozesse und ermutigt die Schülerinnen und Schüler, sich auch außerhalb der Schule politisch zu engagieren. Indem sie lernen, wie Wahlen ablaufen und welche Rechte und Pflichten sie als Bürgerinnen und Bürger haben, wird ihre politische Sozialisation gestärkt.
Abschließend besteht nun noch die Möglichkeit, im Rahmen der Forschungsgruppe Juniorwahlen an einer anonymen Umfrage teilzunehmen; hierzu muss lediglich der Link über den QR-Code aufgerufen werden. Ziel ist es, das Wahlverhalten von Jugendlichen besser verstehen zu können. Über eine aktive Teilnahme freuen wir uns sehr.
Wir bedanken uns herzlich für das Interesse und die Teilnahme an der diesjährigen Juniorwahl!
Josef Ziegler
im Namen der Politik-AG