Entrechtet, gedemütigt, ermordet – die Schicksale hinter drei Ellwanger Stolpersteinen

27. Jan 2024

Schüler:innen aus der Klasse 9 und der Kursstufe haben sich in Zusammenarbeit mit der Ellwanger Stolpersteininitiative bei einem Geschichtsprojekt intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus in Ellwangen und vor allem mit den Biografien hinter den Ellwanger Stolpersteinen auseinandergesetzt.

Diese erinnern an das Schicksal von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden und liegen meist am letzten selbst gewählten Wohnort.

Die Schüler:innen haben sich unterstützt von ihren Geschichtslehrkräften intensiv mit drei Opfern nationalsozialistischen Unrechts in ihrer Heimatstadt beschäftigt, nämlich mit Max Reeb, dem im Jahr 2020 der erste Stolperstein in Ellwangen gewidmet wurde, mit Hilda Müller, für die im vergangenen Jahr ein Stolperstein verlegt wurde, und mit Eduard Tischberger, für den es noch keinen Stolperstein gibt und dessen Lebens- und Leidensweg erst noch aufgearbeitet werden musste. So haben sie Krankenakten gelesen, Interviews von Zeitzeugen angehört und auch eine Führung von Herrn Maile, Mitglied der Ellwanger Stolpersteininitiative zum Thema Nationalsozialismus und Erinnerungskultur in Ellwangen erhalten. Die Ergebnisse ihrer intensiven Recherchearbeit finden sich hinter den QR-Codes, um die Schicksale von Max Reeb, Hilda Müller und Eduard Tischberger über dieses Projekt hinaus in Erinnerung zu bewahren.

Reaktionen auf die Gedenkveranstaltung von der KBS Wört

"Tief bewegt von der Veranstaltung mi Hariolf-Gymnasium anlässlich des Nationalen Gedenktages ist es uns ein Anliegen, unsere Eindrücke mitzuteilen.

Die Gedenkstunde war sehr abwechslungsreich. In jedem Beitrag, ob Rede oder Musik, war zu spüren, wie intensiv die Beteiligten sich mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Wir waren sehr beeindruckt. Folgende Eindrücke erschienen uns am darauf folgenden Montag erwähnenswert:

Mir hat die Musik sehr gut gefallen, besonders die Lieder mit Klarinette. Und die vielen Schüler, die da waren. (Yuki)

Die Präsentation fand ich richtig gut. Wie die Schüler gesprochen haben: klar, deutlich und verständlich. Auch der OB hat gut gesprochen. (Anton)

Der Rektor hat auch gut gesprochen. (Yuki)

Mir hat der Oberbürgermeister gefallen und das Mädchen mit der Geige. (Samuel)

Und die Getränke waren kostenlos. (Anton)

Zum Zuhören war es richtig spannend. (Irona)

Dass berühmte Menschen da waren, z.B. Frau Breymaier. (Yuki)

Die Scheinwerfer (das bunte Licht) waren gut und der Sound. (Anton)

Da waren so viele Leute. Auch die Polizei. Die Geige war richtig gut. Solo. Da hab ich eine Träne gehabt. (Gloire)

Die Bilder der drei Menschen macht es anschaulich. Dei Geigenspielerin hat schön gespielt. (Christian)

Die Geschichte der 3 Personen und das, was Matthias Kümpflein gesagt hat, hat mich sehr bewegt. (Alexander)

Ich fand es gut, das solche Themen überhaupt angesprochen werden. (Matthias)

Das Leben der drei Menschen hat mich sehr traurig gemacht. (Lina) 

Was Mathias Kümpflein gesagt hat, fand ich mutig. (Maurice)

Als wir das Schulgelände betraten:

Am Anfang wurden wir ein bisschen komisch angeguckt. (Yuki)

Manche haben gelacht, aber nicht über uns, glaube ich. Wri wurden sogar vom Rektor empfangen. (Anton)

Matthias Kümpflein hat gut gesprochen und er war sehr mutig, vor den vielen Leuten. (Samuel und Irona)

Es war eine schöne Veranstaltung! (Denny)

Die Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist für uns, die wir eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung besuchen oder an der wir arbeiten, besonders schwierig. Wir wären Betroffene gewesen! Matthias Kümpflein hat dies mit seinem kurzen Beitrag eindrücklich geschildert.

Frieda Müller oder Eduard Tischberger wurde damals nicht geholfen. Bei uns ist dies zum großen Glück anders. Damit dies auch so bleibt, müssen Veranstaltungen wie die vom vergangenen Freitag immer wieder stattfinden.

Wir bedanken uns herzlich dafür. "

Für die Konrad - Biesalski - Schule

Jochen Zeuner

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