Hexenwahn in Ellwangen – eine Exkursion der Klasse 7b

15. Apr 2024

Hexenwahn in Ellwangen – eine Exkursion der Klasse 7b
Hexenwahn in Ellwangen – eine Exkursion der Klasse 7b

Wir, die Klasse 7b, besuchten mit unserer Geschichtslehrerin Frau Humpf und unserer Klassenlehrerin Frau Zundler das Schloss ob Ellwangen. Von Matthias Steuer erhielten wir dort eine Führung zum Thema „Hexenwahn in der Fürstpropstei Ellwangen“.

Verfolgungswellen in Ellwangen

Dort haben wir viel erfahren, z.B. dass die erste Hexenverfolgung in Ellwangen im Jahr 1588 begonnen hat und drei Monate lang ging. Damals hat man sich eine Hexe vorgestellt, die einen krummen Rücken, eine Nase mit einer Warze hatte und eine etwas ältere Dame war. Es waren ca. 20 Opfer in dieser ersten Verfolgungswelle. Die zweite Hexenverfolgung in Ellwangen hat im Jahr 1611 begonnen und ging sieben Jahre lang, bis 1618. Ellwangen hatte während dieser Zeit 1500 Einwohner. Davon waren ca. 450 Hexen, Hexer und Zauberer, die gejagt und umgebracht wurden. Ab dem Jahr 1611 hat man sich Hexen etwas anders als im Jahr 1588 vorgestellt. Eine Hexe war jemand, der entweder Muttermale oder Warzen hatte. Ebenso Sommersprossen und es waren auch meistens die Rothaarigen.

Die zweite Verfolgungswelle nahm ihren Anfang von der Anklage gegen Barbara Ruf aus Rindelbach. Sie galt seit einer Viehseuche in ihrem Heimatsdorf vor über 30 Jahren als Hexe. Der Verdacht war aus einem Nachbarschaftskonflikt entstanden, wobei ihr Neid als Grund für den ausgeübten Schadenzauber gegenüber den reicheren Nachbarn unterstellt wurde. Der Sohn von Barbara Ruf, hat sie auch als eine Hexe gemeldet.

Im Jahr 1611 fanden eine Polizeibehörde in einer Bar betrunkene Männer, die sich geschlagen hatten. Als der 17-jährige Jakob Sinai von Polizisten befragt wurde, warum sie sich geschlagen hatten, war seine Antwort: „Weil meine Mutter eine Hexe ist.“

Ab dem Zeitpunkt begann dann die zweite Hexenverfolgung.

Im Jahr 1613 hat sich Maria Ostertag angezeigt, dass sie eine Hexe sei. Als sie überprüft wurde, hatte man unter der rechten Achsel ein Muttermal gefunden. Die Scharfrichter hatten sie mit einem Richtschwert am 21. August 1613 geköpft.

Die Vermutung, warum sie sich selber als eine Hexe angezeigt hat, ist, dass ihre Familie und ihre Freunde gestorben oder umgebracht wurden waren und sie nichts mehr im Leben hatte, bzw. alleine war.

Besonderes

Es gab einen Fall, dass eine Frau untersucht wurde, ob sie eine Hexe sei und man hatte weder Muttermale noch Leberfleck oder Warzen gefunden. Gleich nach der Untersuchung wurde die Frau freigelassen.

Jüngste Hexe

Die jüngste Hexe war acht Jahre alt, denn ihre Worte waren: „Meine Eltern haben mir das Hexen beigebracht“, und so wurde die 8-jährige auch umgebracht.

Signum diaboli

Wer ein Muttermal oder einen Leberfleck hatte, das sogenannte Teufelsmal/Signum diaboli, war mit dem Teufel verbunden.

Die Folter

Die Folter durfte benutzt werden, wenn die Menschen nicht antworteten. Zuerst wurden sie in die Folterkammer geführt und sie schauten sich die Folterinstrumente an. Dann, wenn sie nicht sprachen, nutzten die Folterknechte z.B. die Steckbahn, den Auspeitschbock oder Ähnliches. Auf dem Schloss durften wir uns auch die Überreste der Folterkammer anschauen.

Gefängnis

Herr Scheuer zeigte uns auch das Gefängnis, einen kleinen, dunklen Verliesraum im Schloss. Damals lag dort auf dem Boden nur Heu und in der Ecke stand ein Eimer, den der Wächter einmal täglich ausgelehrt hat. Im Winter hat der Wächter zwei Kerzen als Licht hingestellt, weil es schnell dunkel wurde. Es gab damals im Gefängnis keine Fenster.

Sofia Hermann, Klasse 7b

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