Nahostkonflikt und Ansätze für Frieden

Die Veranstaltung wurde von den Lehrkräften Katharina Huss und Ansgar Baumann organisiert; im Publikum saßen die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen und der beiden Jahrgangsstufen. Ratters Vortrag bot den Jugendlichen eine tiefgehende Einführung in die Hintergründe des Nahostkonflikts. Sie erläuterte zunächst die politischen Gegebenheiten in der Region, darunter die Lage im Gaza-Streifen unter der Kontrolle der Hamas, die komplexen Verwaltungszonen im Westjordanland sowie die Situation in Israel, wo jüdische und arabische Israelis in unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens aufeinandertreffen. Zudem ging sie auf die aktuelle Politik der Regierung Netanjahu ein und erklärte, warum diese innerhalb Israels kontrovers diskutiert wird.

Ein zentraler Teil ihres Vortrags widmete sich der Organisation Givat Haviva, der ältesten jüdisch-arabischen Bildungs- und Friedensinitiative in Israel. Ratter stellte deren Projekte vor, die darauf abzielen, Vorurteile durch Begegnungen, Kooperationen und Bildungsprogramme abzubauen. Ergänzend zeigte sie Umfrageergebnisse, die das weiterhin ausgeprägte gegenseitige Misstrauen zwischen jüdischen und arabischen Jugendlichen verdeutlichten. Zum Abschluss präsentierte Ratter den Freundeskreis Givat Haviva Deutschland e. V., dessen Vorsitz sie seit 2016 innehat. Der Verein unterstützt die Friedensarbeit vor Ort, unter anderem durch Informationsveranstaltungen, Projektkooperationen und Spendenaktionen in Deutschland. Der Vortrag bot den Schülerinnen und Schülern einen differenzierten Einblick in die komplexe Situation im Nahen Osten und machte zugleich sichtbar, wie sich zivilgesellschaftliche Initiativen für Dialog und Verständigung einsetzen.

Text: Lukas Zimmermann (J2)