23. Apr 2024
So spannend wie der Titel war es tatsächlich, als die Schüler:innen der Kl. 9b unter der Leitung unserer Elternbeiratsvorsitzenden Frau Dr. Plänker und unserem Gmk-Lehrer Herrn Ziegler im Rahmen des Projekts „Rechtsstaat macht Schule“, initiiert vom Justiz- und Innenministerium BW, die Aufgaben und Arbeitsweisen von Polizei und Justiz hautnah kennenlernen und miterleben durften.
Das Projekt bestand aus drei Unterrichtseinheiten, die zielgerichtet zu einer simulierten Hauptverhandlung im Falle eines Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung am Amtsgericht Ellwangen führten.
In der ersten Unterrichtseinheit besuchte Frau Borst, Erste Polizeihauptmeisterin bei der Polizei in Ellwangen unser HG. Sie stand den Mädchen und Jungen Rede und Antwort, erklärte, wie ihre tägliche Arbeit aussieht und was die persönlichen Höhen und Tiefen ihres Berufes sind. Spannend war zudem, fiktive, jedoch ganz konkrete Fälle straffälliger Jugendlicher zu bearbeiten und die Rolle der Polizei in der Ermittlungsarbeit zu untersuchen. Einer der Fälle diente sodann als Vorlage für das Rollenspiel, welches den Höhepunkt des Projekts am Amtsgericht darstellen sollte. Zum Abschluss der ersten Unterrichtseinheit durften die Mädchen und Jungen noch das „Werkzeug“, mit dem Polizist:innen tagtäglich hantieren, genauer betrachten. Filip wollte es sich nicht nehmen lassen und ließ sich direkt seine Hände auf dem Rücken in Handschellen legen – so schnell und vor allem unfreiwillig möchte er diese Erfahrung sicherlich nicht noch einmal machen. Eine Woche später stand die Arbeit der Justiz im Vordergrund. Hierzu stellte sich Frau Stuwe von der Staatsanwaltschaft in Ellwangen zur Verfügung und erklärte in einer für die Schüler:innen geeigneten Sprache unter anderem, was man unter dem Rechtsstaat versteht, was ein staatliches Gewaltmonopol ist und welche Rolle Richter:innen, die Staatsanwaltschaft und die Justiz im Allgemeinen hierbei spielen. Auch hier standen die konkreten Fälle im Fokus und die Mädchen und Jungen mussten sich bereits Gedanken darüber machen, welche Straftatbestände verwirklicht worden sind und ob die Staatsanwaltschaft die Beweise als ausreichend erachtet, um die Taten durch eine Anklageerhebung vor Gericht zu bringen.
Lebendig und greifbar wurde der Rechtsstaat außerhalb des Hariolf-Gymnasiums: In der finalen Unterrichtseinheit begab sich die 9b am Montagnachmittag zum Ellwanger Amtsgericht, um dort im großen Sitzungssaal einen der Fälle konkret in Form einer Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht unter der Leitung von Frau Dr. Plänker als Richterin, also in ihrer tatsächlichen beruflichen Tätigkeit, durchzuspielen. Sämtliche Rollen – von den Angeklagten über die Verteidiger, der Staatsanwaltschaft, den Schöffen und auch den Zeugen – wurden von den Schüler:innen übernommen. Realistisch wurde es, als die Aussagen der Angeklagten und der Zeugen alles andere als übereinstimmend waren und abschließend das Gericht entscheiden musste, wem Glauben geschenkt werden kann und wie das Urteil letzten Endes gefällt werden soll.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten – vor allem jedoch bei Frau Dr. Plänker – für ihren leidenschaftlichen Einsatz und das spannende Projekt „Rechtsstaat macht Schule“!