Wie arbeitet der Landtag von Baden-Württemberg?

Ziel des Besuchs war es, Einblicke in die politischen Abläufe und die Arbeit des Landtags zu erhalten sowie das politische System Baden-Württembergs besser zu verstehen.

Noch vor dem eigentlichen Landtagsbesuch besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Stauffenberg-Erinnerungsstätte mit der Dauerausstellung „Attentat. Stauffenberg“. Die Erinnerungsstätte präsentiert sich multimedial und fesselnd: Sie konzentriert sich insbesondere auf die Frage, wer Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg war, wie er Adolf Hitler stürzen wollte und warum der Graf noch heute so umstritten ist. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung auf, wie unterschiedlich Stauffenberg und sein gescheiterter Umsturzversuch im Laufe der Zeit von verschiedenen Gruppen und in mehreren Ländern wahrgenommen und bewertet wurden. Weitere Informationen zur Erinnerungsstätte können unter www.gedenkstaetten-bw.de/gst/stuttgart-stauffenberg aufgerufen werden.

Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler vor dem Haus des Landtags durch einen Mitarbeiter des Besucherdienstes herzlich empfangen. Zunächst erhielten die Mädchen und Jungen im Anna-Blos-Saal eine kurze Einführung in die Geschichte und die Aufgaben des Landtags. Herr Mai, ein Mitarbeiter des Besucherdienstes, erklärte den Jugendlichen die Bedeutung des Parlaments für die politische Willensbildung und die Gesetzgebung in Baden-Württemberg. Er betonte, dass der Landtag die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertritt und wichtige Entscheidungen für das Land trifft.

Nach der Einführung ging es direkt in den Plenarsaal: Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Anträge der Fraktion GRÜNE und die Stellungnahmen des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport zu den Themen „Künstliche Intelligenz in der Schule und als Nachhilfe-Tool produktiv nutzen“ sowie „Gesundes Aufwachsen in der Schulzeit – Kinder und Jugendliche in Sport und Bewegung bringen“. Diese Tagesordnungspunkte interessierten die Mädchen und Jungen sehr, sodass die Ausführungen der Abgeordneten enorm viel Diskussionspotenzial boten: Denn um den Schülerinnen und Schülern einen lebendigen Eindruck von der parlamentarischen Arbeit vermittelten zu können, durften diese im Anschluss ein persönliches Gespräch mit einigen Abgeordneten führen. Sie hatten nun die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Meinungen zu aktuellen politischen Themen zu äußern. 

Herr Mack von der CDU, ein ehemaliger Schüler des Hariolf-Gymnasiums, nahm sich die Zeit, die Gruppe in Empfang zu nehmen und sich den Fragen und Anmerkungen zu stellen. Neben ihm saßen zudem Herr Brauer (FDP/DVP), Frau Häusler (GRÜNE), Frau Rolland als Stellvertreterin von Herrn Stoch (SPD) und Herr Rupp (AfD). Die Diskussion wurde überaus hitzig, als die Schülerinnen und Schüler mit den Abgeordneten über den Wahlsieg von Donald Trump und über das Ampel-Aus im Bundestag debattierten.

Der Besuch des baden-württembergischen Landtags war für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftskunde-Leistungskurse eine wertvolle Erfahrung. Sie konnten hautnah erleben, wie Demokratie funktioniert und welche Herausforderungen und Chancen die politische Arbeit mit sich bringt. Viele der Jugendlichen äußerten sich begeistert über die Möglichkeit, aktiv an der politischen Diskussion teilzunehmen und ihre Fragen direkt an einen Abgeordneten zu richten. Die Veranstaltung trug dazu bei, das Interesse der Schülerinnen und Schüler an politischen Themen zu wecken und sie für die Bedeutung von politischem Engagement und Mitbestimmung zu sensibilisieren. 

Daher wird der Landtag von Baden-Württemberg auch in Zukunft Ziel unserer Schulbesuche bleiben, um die politische Bildung und das Demokratieempfinden junger Menschen zu fördern.

Quellen:
Bericht: Josef Ziegler, Leiter der Gemeinschaftskunde-Leistungskurse der J1 und J2
Bilder: Josef Ziegler und der Landtag von Baden-Württemberg